Gesellschaftstanz auf der Straße

Die richtige Tanzhaltung Standard und Lateintänze

Tanzen ist eine der schönsten Formen, um sich auszudrücken und den Körper zu bewegen. Gemeinsam oder alleine Spaß zu haben, in einer Gruppe oder für sich. Egal wie, jede Tanzform benötigt eine korrekte Körperhaltung.

Insbesondere Gesellschaftstänze wie die Standard- und Lateintänze, erfordern eine spezifische Haltung, um die Bewegungen fließend und harmonisch auszuführen. Die richtige Tanzhaltung ist ein wichtiger Bestandteil des Tanzens und trägt zur Verbesserung des Tanzstils bei. Gelernte Schritte und Kombinationen sauber ausführen ist selbstverständlich auch wichtig, aber die Körperhaltung spielt im Allgemeinen dabei auch eine wichtige Rolle. Was du dabei beachten solltest? Ich erkläre es euch:

die richtige Tanzhaltung beginnt mit der aufrechten Haltung des Körpers. Diese trägt nicht nur zur Vermeidung von Rücken- und Schulterproblemen bei, sondern ist auch für das Tanzen insgesamt vorteilhaft. Nicht nur für euer Hobby, sondern auch im Alltag werden ihr davon profitieren.

Die richtige Tanzhaltung

Beginnen wir mit dem Oberkörper.
Der Kopf sollte immer gerade sein und der Nacken lang. Das Kinn schiebt ihr weder nach vorn noch nach hinten. Habt das Gefühl, über euch ist ein langes Band, welches an eurem Scheitel befestigt ist. Zieht euch dann so gerade wie möglich. Lasst einen Freund oder eine Freundin, oder auch gern euren Trainer mal schauen, ob ihr gerade steht. 
Entspannt eure Schultern. Rollt sie dazu gern einmal bewusst nach hinten und atmet gleichmäßig aus und ein. Stellt euch ein Dreieck vor, welches an eurem Rücken befestigt ist, dieses soll nicht in sich zusammen fallen. Hier gibt es natürlich noch viel mehr Beispiele, aber eines reicht vorerst.
Das Schlüsselbein richtet ihr ein wenig auf.
Der Bauch wird dazu leicht angespannt und in Gedanken drückt man den Bauchnabel zur Wirbelsäule. Zeitgleich spannen sich damit unsere Muskeln an. Meist vergisst man spätestens jetzt die Atmung, aber nun habt ihr den Vorteil, ein stabiles Zentrum zu haben. Dadurch kann beim Tanzen das Gleichgewicht besser gehalten werden. Das ist ein Prozess der einiger Übung bedarf. 

Nun stehen wir im Oberkörper sicher schon perfekt. Das bringt jedoch alles nichts, wenn unser Becken in eine ganz andere Richtung zeigt. Auch dieses sollte immer aufgerichtet sein, was bedeutet, dass es weder zu sehr nach vorn, noch nach hinten kippen sollte. Besonders für Menschen mit Hohlkreuz ist das eine sehr große Herausforderung. Mein Tipp: Lasst mal den Oberkörper und die Arme zu den Füssen fallen. Dann richtet euch ganz langsam auf. Kommt ihr auf der Höhe des Lendenwirbels an, achtet bewusst darauf, dass sich nur noch der Oberkörper aufrichtet und sich das Becken nicht mehr verändert. Dann steht ihr gerade. 
Vor allem das Hohlkreuz sorgt für viele Menschen zu Problemen im unteren Rücken. Spannt nun die Bauchmuskeln an, automatisch wird das Becken etwas aufgerichtet. Das bedeutet, so anstrengend es auch im ersten Moment ist, während des Tanzens ist die Spannung im Bauch und in damit auch in der Körpermitte sehr wichtig, sie darf nie verloren gehen. Keine Angst, mit etwas Übung gehört dies dann bald zur Routine und ihr müsst darüber gar nicht mehr nachdenken.

Und schwupp sind wir auch schon bei den Beinen. Achte zunächst darauf, dass die Knie, wenn möglich, in die gleiche Richtung zeigen, wie deine Fußspitzen. Drehen wir den Fuß, geschieht das nicht nur unten, sondern aus dem Hüftgelenk. Bewegt ihr nur den Fuß allein, was oft bei Drehbewegungen geschieht, dann verzeiht euch dass, euer Knie nicht so schnell. 

Auf den ersten Blick ist das gar nicht so wenig, auf was man zu achten hat. Geht das Thema Tanzhaltung Stück für Stück an. Übereilt nichts, lass Personen euch kontrollieren. Betrachtet euch im Spiegel und habt keine Scheu. Der Körper ist zudem sehr klug, ihr werdet schnell merken, welche Bewegungen gut funktionieren. 

Die korrekte Armhaltung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Tanzhaltung ist die Positionierung der Arme. Bei Gesellschaftstänzen werden die Arme entweder in einer offenen oder geschlossenen Position gehalten.

Die geschlossene Tanzhaltung ist im Standardtanzen üblich. Hierbei stehen sich die Tanzpartner gegenüber, wobei die Körper fast parallel sind. Nun können wir aber nicht direkt voreinander tanzen, sondern stehen leicht versetzt. Der Abstand beträgt ungefähr eine halbe Körperbreite, so dass der Partner etwas an der rechten Seite steht. Bitte nicht genau nebeneinander stehen, dass funktioniert genauso wenig. 
Ich versuche es möglichst einfach zu beschreiben. Im Standardtanz kommt es zu einem sehr engen Körperkontakt, das hat den Vorteil, dass wir uns nicht nur bei Drehungen gemeinsam gut über die Fläche bewegen können. Der Körperkontakt sollte dabei vom Becken, bis zum untersten Rippenbogen sein. Nun kommt die Schwierigkeit, als ob das nicht schon schwer genug ist, ich weiß. Die Oberkörper dürfen dabei nicht kollidieren. Die Tanzpartner haben zueinander ein leichtes V. Derjenige, welcher die Damenschritte oder die Position des Folgenden inne hat, dehnt sich dabei leicht nach links außen. 
Die rechte Hand des anderen Partners liegt so am Schulterblatt der Dame (oder des Folgenden), dass die Handinnenfläche eine leichte Kuhle bildet. Das rechte Handgelenk berührt oben den Unterteil des linken Oberarms der Dame in der Nähe der Achsel. Ja es klingt kompliziert, meint aber nur, dass wir nicht zu weit um den Partner greifen dürfen, denn diese möchte gerne seine Atmung behalten. 
Der Partner, in den meisten Fällen ist dies hier die Dame, darf zwar spüren, dass die Hand sie hält, aber sie darf nicht zu sehr gedrückt oder gar gekniffen werden. 

Die Dame oder der folgende Partner, legt den linken Arm fast ohne Gewicht auf den rechten Arm des Herren. Sucht dabei den Muskelansatz, nicht lachen, den hat jeder, versprochen. Je nach Tanzstil, variiert diese Hand, z.b. ist dies im Tango der Fall. Die Hand an sich legt ihr entweder flach auf den Oberarm oder ihr spreizt leicht den Zeige- oder Mittelfinger nach unten ab. 
Beim Tango hingegen bewegt man die linke Hand auf Achselhöhle des Herrn, hinter den rechten Arm. Die Hand ist dann waagerecht und leicht gespreizt. 
Wenn ihr euren Partner dann ärgern wollt, könnt ihr mal kurz kitzeln.

Die linke Hand des Herrn umfasst die rechte Hand der Dame ungefähr auf Augenhöhe. Ist die Dame oder der Herr viel kleiner oder größer, sucht die Mitte. Die Hand bleibt zwischen den Partnern und wird nicht hin und her bewegt. Ober- und Unterarm sollten im Ellenbogen einen leichten Knick zueinander haben. 

Die offene Position findet vor allem in den lateinamerikanischen Tänzen, wie Cha Cha Cha oder Rumba Anwendung. Wobei ich für den Anfang immer eine geschlossene Haltung empfehlt. Wendet ihr diese in den Lateintänzen an, dann müsst ihr keinen Körperkontakt haben und steht etwas weiter auseinander. Die Grundhaltung bleibt jedoch. So steht ihr vor allem für die ersten Figuren sicherer und seid nicht auf euch allein gestellt. Die Arme sind bei der offenen Position weiter vom Körper entfernt. Hier muss ich noch einmal kurz zur Körperhaltung ein paar Worte verlieren.
Auch wenn wir gerade bei den Armen sind, der Becken ist immer noch in einer neutralen Position, während das Gewicht zum Boden geht. Die Streckung des Körpers bleibt, aber die Dame neigt sich nicht nach links außen. Die Beine werden in den meisten Tänzen durchgedrückt und wir stehen in der Regel nicht im Knie. Das ist bei den Standardtänzen, wie Walzer, Tango etc. der Fall. 
Schnelle Bewegungen erfordern aber auch hier eine Bewegung von Fuß zu Fuß. Kommen wir aber wieder zurück zur Paarhaltung. 
Tanzen wir in einer geschlossenen Lateinhaltung, sind die Partner weiter entfernt, wie oben bereits erwähnt, ca. 15 Zentimeter sollten es schon sein. Der Herr legt auch hier seine recht Hand auf das Schulterblatt der Dame, während diese ihren linken Arm leicht auf den oberen rechten Arm des Herren legt. Der rechte Arm des Herren bildet einen leichten Bogen, während der Ellenbogen etwa auf Brusthöhe gehalten wird. 
Jeder trägt seine Arme selbst, egal ob es sich um einen Standard- oder Lateintanz handelt. Die gefassten Hände befindet sich auch hier in einer gedachten Mitte zwischen den Partnern. 
Die offene Tanzhaltung erlaubt dem Paar in den lateinamerikanischen Tänzen mehrere Varianten. Hier ist vor allem die Handhaltung wichtig. Haben wir also nur eine Hand gefasst, ist es wichtig, dass beide Partner ein wenig Gewicht zueinander bringen. Die gefasste Hand ist ungefähr auf Bauchnabelhöhe, nicht höher oder tiefer. Die Spannung in den Armen ist von großer Bedeutung. Niemand kann führen oder sich führen lassen, wenn die Arme wie Gummi sind. 

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Hier sind typische Fehler, die Anfängern unterlaufen – und wie du sie umgehst:

  • Zu starker Oberkörperkontakt: Gebt euch gegenseitig etwas Raum in der Haltung.
  • Arme oder Hände zu locker: Halte sanften, aber beständigen Kontakt.
  • Ellenbogen fliegen: Die Arme bleiben immer gebeugt und nahe am Körper.
  • Blick geht zum Boden: Schaue über die Schulter deines Partners.
  • Beine zu steif: Die Knie bleiben immer weich und leicht gebeugt.
  • Keine Gewichtsverlagerung: Verlagere das Gewicht deutlich beim Schrittwechsel.
  • Hohlkreuz: Spanne den Bauch an und bringe das Becken über deine Beine.

Konzentriere dich auf die Basics – die Feinheiten kommen mit der Zeit. Und vergiss nicht, Spaß am Tanzen zu haben!

Zusammenfassung:

Die richtige Körperhaltung hilft nicht nur beim Tanzen, sondern auch im Alltag. Gerade stehen, Spannung halten und niemals aufgeben. Die Tanzhaltung in korrekter Ausführung fördert damit die Gesundheit.
Es gibt eine offene und eine geschlossene Haltung, wobei es die offene, nur in den lateinamerikanischen Tänzen gibt.
Die Arme trägt jeder Tanzpartner selbst. Die Dame wird nicht zerquetscht, jeder kann sich alleine bewegen, allerdings benötigen wir eine gewisse Spannung. Nicht nur im Körper, sondern auch in den Armen um gemeinsam das Tanzbein schwingen zu können.
Durch eine korrekte Haltung, egal ob es die Arme oder der Körper ist hilft eine Verbindung zwischen den Partnern herzustellen und den Tanz fließend und harmonisch zu gestalten.

Wer das Tanzen erlernen oder verbessern möchte, sollte sich also nicht nur um die Schritte kümmern, sondern auch um die richtige Tanzhaltung. Es kann eine Weile dauern, bis du die Tanzhaltung perfekt beherrschst, aber mit der Zeit und regelmäßiger Übung wird es dir leichter fallen, die Haltung korrekt umzusetzen.

Aus diesem Grund ist es ratsam, regelmäßig an Tanzkursen teilzunehmen oder online zu lernen. Im Tanzunterricht werden dir die richtige Haltung und die Technik beigebracht, um sicherzustellen, dass du das Tanzen richtig erlernst und deine Fähigkeiten verbessern kannst. Du kannst aber auch immer wieder Freunde drüber gucken lassen. Auch von außen sieht man schnell, ob man gerade steht oder nicht. Überprüfe dich vorm Spiegel, kräftige mit Übungen deine Rücken- und Bauchmuskulatur und vergiss niemals den Spaß bei allem was du tust. 

Nicht nur für Gesellschaftstänze, sondern auch für andere Tanzstile wie Ballett oder Hip-Hop, ist eine Haltung wichtig ist. Sie hilft dabei, Verletzungen zu vermeiden, die Bewegungen flüssiger zu gestalten und das Selbstbewusstsein beim Tanzen zu steigern.

Häufig gestellte Fragen

Wie bekomme ich eine gute Tanzhaltung?

Du kannst gezielt deine Rücken- und Bauchmuskulatur trainieren. Stell dich aufrecht hin, zieh den Bauchnabel ein und spanne den Rumpf an, ohne die Schultern hochzuziehen. Richte dein Becken und den Kopf auf und entspanne Nacken und Schultern. Probier die Haltung vor dem Spiegel aus.

Woran erkenne ich, ob meine Haltung falsch ist?

Anzeichen sind Hohlkreuz, nach vorne gekipptes Becken, eingefallene Schultern, gesenkter Kopf, Anspannung im Nacken und verdrehte Knie oder Füße. Lass dich von anderen korrigieren und beobachte dich im Spiegel.

Mein Rücken tut beim Tanzen weh – was kann ich tun?

Lege Tanzpausen ein, trage flache Schuhe, kräftige deine Rückenmuskulatur, achte auf aufrechte Haltung und vermeide verdrehte Bewegungen. Wärme oder Massage können auch helfen. Suche bei anhaltenden Schmerzen einen Arzt auf.

Wie bekomme ich eine korrekte Armhaltung hin?

Achte auf entspannte Schultern und angewinkelte, aber nicht durchgestreckte Arme. Lege die Hände tonusreich auf den Partner, ohne zu drücken. Führe deine Arme ruhig und lasse sie nicht baumeln. Übe die Positionierung vor dem Spiegel.

Worauf muss ich bei der Fußhaltung achten?

Stell die Füße hüftbreit auf. Heb nie nur die Fersen an. Rolle abwechselnd über Ferse und Vorfuß ab und schiebe die Knie weich Richtung Fußspitzen. Trage rutschfeste Schuhe in passender Größe.

Wie kann ich mich trotz falscher Haltung verbessern?

Konzentriere dich auf kleine Verbesserungen wie aufrechteren Kopf, Entspannung der Schultern usw. Nutze Spiegelkontrolle und Feedback. Kräftige gezielt deine Tanzmuskulatur. Etabliere neue Gewohnheiten Schritt für Schritt. Bleib dran!

Key Takeaways

Die richtige Tanzhaltung für Standard- und Lateintänze:

  • Aufrechte Körperhaltung: Kopf hoch, Nacken lang, Schultern entspannt, Bauch leicht angespannt.
  • Becken aufrichten, nicht nach vorne oder hinten kippen.
  • Knie zeigen in Richtung der Fußspitzen, nicht nur der Fuß dreht.
  • Geschlossene Position: Enger Körperkontakt, Oberkörper leicht versetzt.
  • Offene Position: Weiter voneinander entfernt, keine Berührung.
  • Arme eigenständig halten, leichter Druck in den Händen.
  • Atmung nicht vergessen! Entspannung finden.
  • Mit der Zeit zur Routine werden lassen.
  • Haltungshilfen: Kontrolle durch andere, Spiegel, gezieltes Training.
  • Freude am Tanzen nicht vergessen!

Viel Freude beim Tanzen und ausprobieren,

eure Laura

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